Namens­geber Hans Böckler

Metall­ar­beiter, Gewerk­schafter, Politiker

Hans Böckler wurde am 26. Februar 1875 in Traut­s­kir­chen (Bayern) geboren. Er begann sein Arbeits­leben als Gold- und Sil­ber­schläger. Für dama­lige Ver­hält­nisse war sein Ein­tritt in die Gewerk­schaft „Deut­scher Metall­ar­bei­ter­ver­band“ und in die SPD im Jahre 1894, also im Alter von 19 Jahren, recht jung. Und: Von ca. vier Mil­lionen Arbei­tern waren in dieser Zeit in Deutsch­land nicht einmal 300.000 in Gewerk­schaften organisiert.

1903 wurde der Arbeits­schwer­punkt von Hans Böckler die Gewerk­schaft: Er wurde haupt­amt­li­cher Sekretär des Deut­schen Metall­ar­bei­ter­ver­bandes und später Mit­glied der Bezirks­lei­tung. 1928 wurde Hans Böckler, als Kan­didat der SPD, in den Deut­schen Reichstag gewählt.

Nach dem ersten Welt­krieg setzten die Gewerk­schaften in Deutsch­land den Acht-Stunden-Tag durch sowie das Recht auf Ver­ei­ni­gung (Koali­ti­ons­recht). Wäh­rend der Wei­marer Repu­blik hatte Hans Böckler seinen Anteil beim Ringen seiner Gewerk­schaft um bes­sere Lebens- und Arbeits­be­din­gungen. Im Natio­nal­so­zia­lismus war Hans Böckler Ver­fol­gung, Ver­ur­tei­lung und Haft­strafen aus­ge­setzt. Er unter­hielt Kon­takt zum Wider­stands­kreis um Wil­helm Leuschner.

Nach dem Zweiten Welt­krieg hatte Hans Böckler einen maß­geb­li­chen Anteil an der Grün­dung einer Ein­heits­ge­werk­schaft, dem heu­tigen Deut­schen Gewerk­schafts­bund, DGB. Die Per­sön­lich­keit Hans Böckler steht jedoch vor allem für die Mit­be­stim­mung. Im Januar 1951 wurde die Mon­tan­mit­be­stim­mung (Mit­be­stim­mung der Arbeit­nehmer in der Eisen- und Stahl­in­dus­trie sowie dem Bergbau) im Bun­destag ver­ab­schiedet. Kurze Zeit nachdem die Grund­sätze der Mit­be­stim­mung ver­wirk­licht wurden, starb Hans Böckler am 16. Februar 1951 in Köln.

Nach ihm ist unsere Schule im Herzen Ber­lins benannt. Es gibt wei­tere Schulen und Berufs­kol­legs, die Hans Böckler zu ihrem Namens­geber gewählt haben (z. B. im hes­si­schen Frankfurt/Main oder im bay­ri­schen Fürth). Außerdem gibt es Parks, Straßen und Plätze in ganz Deutsch­land, die nach ihm benannt sind sowie Büsten (wie z. B. im Hans-Böckler-Park in Berlin-Kreuz­berg). Die DGB-nahe Stif­tung nennt sich Hans-Böckler-Stiftung.

Quellen:
Gewerk­schafts­ge­schichte – Bio­gra­fien füh­render Gewerk­schaf­ter/-innen
www.gewerkschaftsgeschichte.de/heinrich-schliestedt-1218.html

Leben­diges Museum LEMO – Hans Böckler 1875–1951
www.hdg.de/lemo/biografie/hans-boeckler.html

Hans-Böckler-Stif­tung
www.boeckler.de

Wür­di­gung der Stadt Köln für Hans Böckler
www.stadt-koeln.de/artikel/06710/index.html